Direkt zum Inhalt

Teeschädlinge: Identifizierung, Schäden und wirksame Bekämpfung

Geschrieben von: Emily Skivington Emily Skivington

Rezensiert von: Steve Edgington Steve Edgington

Thema: Informationen und Tipps zum optimalen Anbau von Nutzpflanzen

Übersicht

Tee (Camellia sinensis) ist eine äußerst wertvolle Nutzpflanze und nach Wasser das am zweithäufigsten konsumierte Getränk der Welt. Die globale Teeindustrie hat einen Wert von 9.5 Milliarden US-Dollar. Teepflanzen werden jedoch häufig von Schädlingen befallen, was zu erheblichen Ernteverlusten führt. Allein in Indien gehen jährlich bis zu 147 Millionen Kilogramm Tee verloren. Dieser Artikel untersucht die wichtigsten Schadorganismen, die Teepflanzen schädigen, ihre Identifizierung und einfache, aber wirksame Methoden zur Bekämpfung und Reduzierung ihrer Auswirkungen durch biologische Ansätze.

Welche Schadorganismen befallen Tee?

Teepflanzen werden von einer Vielzahl von Schädlingen befallen, darunter Milben, Blattläuse, Thripse, Käfer und Motten. Diese Schadorganismen schädigen verschiedene Pflanzenteile wie Blätter, Knospen und Stängel, was zu vermindertem Pflanzenwachstum und geringeren Ernteerträgen führt.

Teemückenwanze (Helopeltis theivora)

Erwachsene Tiere dieser Art sind normalerweise 6–8 mm lang und haben einen dünnen Körper. Ihr Kopf ist grün oder gelbbraun, ihr Mittelteil (Thorax) ist dunkelrot und ihr Hinterteil (Abdomen) kann schwarz oder gelb mit grünlich-schwarzen Markierungen sein. Das Eistadium dauert bis zu zwei Wochen. Anschliessend durchlaufen die Insekten ihre weiteren Wachstumsphasen in ca. zwei Wochen. Die Entwicklungsstadien umfassen fünf Stadien. Die Gesamtdauer ihres Lebenszyklus kann je nach Jahreszeit variieren. Die erwachsenen Tiere und die Nymphen schädigen Teepflanzen, indem sie Blätter, Knospen und Stängel mit nadelartigen Mundwerkzeugen durchstechen. Sie saugen Saft aus den Pflanzen und injizieren giftigen Speichel. Dies verursacht bräunlich-rote Flecken, gekräuselte Blätter und vertrocknete Triebe.

Teemücke
Teemückenwanze (Helopeltis theivora Waterhouse, 1886) – Credits: SANDEEPKUMAR JALAPATHI, Tamil Nadu Agricultural University, Bugwood.org

Teeschrotlochbohrer (Euwallacea fornicatus)

Teeschrotlochbohrer bezeichnet eine Gruppe eng verwandter Käferarten, die schwarz, zylindrisch und klein sind. Weibchen sind etwa doppelt so groß wie Männchen, haben Flügel und werden bis zu 2.5 mm lang. Die Larven schlüpfen innerhalb von 3–6 Tagen aus den Eiern. Die drei Entwicklungsstadien dauern 2–3 Wochen, gefolgt von einem Puppenstadium, das etwa eine Woche dauert. Schusslochbohrer schädigen Teepflanzen, indem sie sich in die Äste bohren und so das Gefäßsystem der Pflanze, das Nährstoffe transportiert, blockieren. Anzeichen für Schäden sind Bohrlöcher in Ästen, sichtbare Tunnel in Stängeln und in schweren Fällen gebrochene oder abgebrochene Äste aufgrund innerer Schwächung.

Polyphager Schrotlochbohrer
Polyphager Schrotlochbohrer (Euwallacea fornicatus) erwachsener Käfer – Credits: Rachel Osborn, Southeast Asian Ambrosia Beetle ID, USDA APHIS PPQ, Bugwood.org

Rote Teespinnmilbe (Oligonychus coffeae)

Es gibt viele Arten der Roten SpinnmilbeDie Rote Teespinnmilbe ist ein winziger, rot gefärbter Schadorganismus, der Teepflanzen schädigt. Die Milben schlüpfen innerhalb von 4–6 Tagen aus den Eiern und durchlaufen drei Wachstumsstadien, bevor sie erwachsen werden. Ausgewachsene Milben sind oval geformt, mit leuchtend roten Vorderenden und dunkelbraunen Hinterenden. Weibchen sind größer als Männchen, und ihr vollständiger Lebenszyklus kann je nach Jahreszeit bis zu zwei Wochen dauern. Diese Milben saugen mit nadelartigen Mundwerkzeugen Flüssigkeit aus den Blättern. Schäden zeigen sich in Form von winzigen weißen oder gelben Flecken und einer Bräunung der Blätter. Sie spinnen außerdem feine Seidennetze, die bei hoher Anzahl sichtbar werden können. In schweren Fällen können die Blätter austrocknen und abfallen.

Erwachsene Teerote Spinnmilben
Erwachsene Rote Teespinnmilben. – Credits: CABI

Pupurmilbe (Calacarus carinatus)

Die Purpurmilbe ist ein winziger Schadorganismus, der Teepflanzen befällt. Sie ist noch kleiner als die Rote Spinnmilbe und mit bloßem Auge kaum (oder gar nicht) zu erkennen. Die Milben schlüpfen nach 2–3 Tagen aus den Eiern und durchlaufen zwei Entwicklungsstadien, bevor sie erwachsen werden. Ihr vollständiger Lebenszyklus dauert je nach Jahreszeit 1–2 Wochen. Die erwachsenen Tiere sind rosa-violett und spindelförmig und ernähren sich von der Unterseite reifer Blätter. Schäden zeigen sich in Form einer Bräunung oder Violettfärbung der Blätter, und bei starkem Befall können Blätter abfallen. Eierschalen und abgeworfene Häute können bei hohem Purpurmilbenbefall staubartig aussehen.

Chilithrips (Scirtothrips dorsalis)

Chilithrips sind winzige Schadorganismen, die Teepflanzen und andere Nutzpflanzen schwer schädigen. Thripse schlüpfen nach etwa einer Woche aus den Eiern. Sie durchlaufen zwei Nymphen- und Puppenstadien, bevor sie je nach Jahreszeit nach etwa zwei Wochen erwachsen werden. Erwachsene Thripse sind etwa 1.3 mm lang, haben einen hellgelben Körper, dunklere, braune Flügel und dunkle Streifen am Unterkörper. Sie ernähren sich von jungen Blättern und Knospen. Schäden zeigen sich in Form von gekräuselten oder verfärbten Blättern. In schweren Fällen wachsen die Blätter schlecht und können vollständig abfallen.

Chilithrips
Chilithrips (Scirtothrips dorsalis Hood, 1919) – Credits: Andrew Derksen, USDA-APHIS, Bugwood.org

Teeblattwickler (Caloptilia theivora)

Bei diesem Schadorganismus handelt es sich um eine Mottenart, die auch als Teeblattminiermotte bezeichnet wird. Erwachsene Motten sind dunkelbraun gefärbt, haben hellere Vorderflügel und eine typische Flügelspannweite von 10 bis 14 Millimetern. Dieser Schädling verursacht im Larvenstadium erhebliche Schäden an Teebaumblättern. Im zweiten Stadium graben sich die Larven in das Blattgewebe und hinterlassen sichtbare Minen. Ab dem dritten Stadium beginnen die Larven, die Blattspitzen nach unten zu rollen und kegelförmige Strukturen zu bilden, in denen sie sich weiter ernähren und Insektenkot ablagern.

Teeblattroller für Erwachsene
 Teeblattminiermotte, erwachsener Falter – Credits: David Agassiz

Schwarze Zitrusblattlaus (Aphis aurantii)

Dieses kleine Insekt, manchmal auch als Teeblattlaus bezeichnet, ist weltweit verbreitet und stellt eine erhebliche Bedrohung für Teepflanzen dar. Ausgewachsene schwarze Zitrusblattläuse sind oval und etwa 2 Millimeter lang. Sie sind normalerweise schwarz oder dunkelbraun, manche können jedoch rötlich-braun erscheinen. Sowohl ausgewachsene Tiere als auch Nymphen ernähren sich, indem sie Saft aus jungen Blättern saugen, was das Pflanzenwachstum hemmen und zu Blattverformungen führen kann. Außerdem scheiden diese Blattläuse eine zuckerhaltige Substanz namens Honigtau aus, die das Wachstum eines Pilzes namens Rußtau fördert. Auch das Vorhandensein großer Ameisenpopulationen kann auf Blattlausaktivität hinweisen, da Ameisen Blattläuse oft im Tausch gegen Honigtau „züchten“.

Schwarze Zitrusblattlaus
Schwarze Zitrusblattlaus (Toxoptera aurantii (Fonscolombe, 1841)) – Credits: Rebekah D. Wallace, University of Georgia, Bugwood.org

Wie bekämpfe ich Teeschädlinge?

Glücklicherweise stehen zahlreiche Managementstrategien zur Verfügung, um die größten Probleme mit Insekten und anderen Schädlingen, die den Tee befallen, in den Griff zu bekommen und so den Schaden zu verringern, den diese Schädlinge in den Anbaugebieten und Teegärten verursachen.

Monitoring

Achten Sie auf die oben genannten Symptome. Die häufigsten Anzeichen für Schädlingsbefall im Tee sind verfärbte Blätter und Löcher oder Tunnel in den Blättern. Eine große Anzahl erwachsener Schädlinge einer Art kann darauf hinweisen, dass die Entwicklungsstadien dieser Art problematisch werden könnten.

Kulturelle Kontrolle

Kulturelle Schädlingsbekämpfung bezeichnet den Einsatz spezifischer landwirtschaftlicher oder gärtnerischer Methoden, um das Risiko eines Schädlingsbefalls zu verringern. Die beste Vorgehensweise hängt vom jeweiligen Schädlingsproblem ab. Eine wirksame Methode ist die Förderung natürlicher Fressfeinde, die sich von Schadorganismen ernähren. Eine weitere Möglichkeit ist die Anpassung von Beschattung und Bewässerungsplänen. So kann beispielsweise eine gute Beschattung der Pflanzen dazu beitragen, Schäden durch Thripse zu reduzieren. Das Entfernen befallener Blätter oder Pflanzen ist ebenfalls eine sinnvolle Maßnahme.

Biologischer Pflanzenschutz

  • Natürliche Substanzen: Diese werden typischerweise aus Pflanzen gewonnen und können in Sprays verwendet werden, um Schädlinge abzuwehren oder zu töten. Zum Beispiel: Neemöl kann zur Bekämpfung von Purpurmilben, Roten Teespinnmilben und Chilithripsen eingesetzt werden.
  • Semiochemikalien: Dies sind Botenstoffe, die verwendet werden können, um das Verhalten von Schadorganismen zu stören.
  • Mikroben: Dies sind Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren, die Schadorganismen, aber nicht Nutzpflanzen schaden. Streptomyces lydicus ist eine Bakterienart, die natürlicherweise im Boden vorkommt und bei der Bekämpfung von Pilzschädlingen hilft.
  • Nützlinge: Dies sind größere Tiere, wie bestimmte Insekten, die sich von Schadorganismen ernähren oder diese parasitieren.

Chemische Pestizide

Bevor Landwirte den Einsatz chemischer Pestizide in Erwägung ziehen, sollten sie alle verfügbaren nicht-chemischen Bekämpfungsmaßnahmen prüfen. Dazu gehören beispielsweise landwirtschaftliche Praktiken wie das manuelle Aussortieren von Schädlingen wie Raupen, das Entfernen kranker Pflanzen, der Einsatz resistenter Pflanzensorten, die Anwendung von Fruchtwechsel und die Konsultation des CABI BioProtection Portals zur Identifizierung und Anwendung geeigneter biologischer Pflanzenschutzmittel (Mikroorganismen, wirbellose Nützlinge, natürliche Substanzen und Semiochemikalien). 

Zusammenfassung

Teepflanzen sind anfällig für verschiedene Schadorganismen wie Milben, Blattläuse, Käfer und Motten, die zu erheblichen Ertrags- und Qualitätsverlusten führen können. Die frühzeitige Erkennung von Schädlingssymptomen und die Anwendung gezielter Bekämpfungsmethoden sind entscheidend. Strategien wie Monitoring, Kulturpraktiken, den biologischen Pflanzenschutzund der Einsatz von Chemikalien (wo angemessen) können den Schädlingsbefall reduzieren. Neue Methoden des integrierten Schädlingsmanagements bieten nachhaltige Lösungen zum Schutz von Teepflanzen.


Für maßgeschneiderte Beratung zum Pflanzenschutz besuchen Sie das CABI BioProtection Portal, wo Sie Ihren Standort und Ihr Schädlingsproblem eingeben können, um maßgeschneiderte Lösungen zu finden.

Wir haben auch ausführliche Anleitungen zum Umgang mit Schadorganismen bestimmter Kulturpflanzen erstellt, darunter Kaffee.

Teilen Sie diese Seite

In Verbindung stehende Artikel

Suchen Sie nach sicheren und nachhaltigen Methoden zum biologischen Pflanzenschutz?
Ist diese Seite hilfreich?

Es tut uns leid, dass die Seite Ihre nicht getroffen hat
Erwartungen. Bitte teilen Sie uns mit, wie
wir können es verbessern.