Übersicht
- Welche Schadorganismen befallen Ananas?
- Ananas-Wolllaus
- Ananasfruchtfliege
- Ananasrote Milben
- Ananasfruchtbohrer
- Ananasschildläuse
- Wurzelfäule
- Ananasthripse
- Wie bekämpfe ich Ananasschädlinge?
- Zusammenfassung
Ananas ist eine weltweit bedeutende Nutzpflanze und trägt zur Wirtschaft Ghanas, Indiens und der USA bei. Verschiedene Schadorganismen schädigen Ananaspflanzen, reduzieren die Ernteerträge erheblich und beeinträchtigen die Marktfähigkeit. Dieser Artikel befasst sich mit den wichtigsten Ananasschädlingen und -krankheiten und erörtert Ansätze zur Bekämpfung dieser Bedrohungen, darunter die Verwendung von biologische Methoden.
Welche Schadorganismen befallen Ananas?
Ananas werden von einer Vielzahl von Schädlingen und Krankheiten befallen. Dabei handelt es sich typischerweise um kleine Insekten, die sich direkt vom Pflanzengewebe ernähren, wie zum Beispiel Schmierläuse und Ananasthripse. Schäden äußern sich in der Regel durch Blattverfärbungen, obwohl bestimmte Schädlinge auch andere Symptome hervorrufen können. Schädlingsbefall kann zu erheblichen Verlusten bei der Ananasernte führen. Neben der direkten Fraßwirkung können Schädlinge auch Krankheiten übertragen, die verheerende Auswirkungen auf den Ernteertrag haben können. In Ghana beispielsweise kann das Ananasschmierlausvirus Schäden von 248 US-Dollar pro Hektar Anbaufläche verursachen.
Ananas-Wolllaus (Dysmicoccus brevipes)
Schmierläuse sind winzige, ovale Insekten, die Pflanzen durch das Saugen von Flüssigkeiten schädigen und so das Welken und die Rötung der Blattspitzen von Ananasblättern verursachen. Ihre Eier werden bis zu 0.4 mm lang und durchlaufen drei Entwicklungsstadien, wobei die Nahrungsaufnahme hauptsächlich im ersten Stadium erfolgt. Ihr Lebenszyklus beträgt bis zu drei Monate. Neben dem Welken der Blätter zeigt sich ein Schmierlausbefall auch in einer weißen Wachsschicht auf den Blättern. Schmierläuse sondern außerdem Honigtau ab. Im Gegenzug schützen Ameisen die Schmierläuse vor Fressfeinden wie Marienkäfern und Schlupfwespen. Manche Ameisenarten tragen die Schmierläuse sogar zu neuen Pflanzen und helfen ihnen so, diese zu besiedeln.
Schmierläuse können beim Fressen auch das Ananaswelkevirus, auch bekannt als Ananas-Schmierlaus-Welke-assoziiertes Virus, übertragen. Infizierte Pflanzen zeigen Symptome wie Blattwelke und Verfärbungen und lassen sich leichter aus dem Boden ziehen. Ananas können auch anfällig für das Gurkenmosaikvirus sein, weshalb die Krankheitsbekämpfung ein wesentlicher Bestandteil des Ananaspflanzenschutzes ist.

Ananasfruchtfliege (Melanoloma canopilosum)
Erwachsene Weibchen sind schwarz und haben eine Flügelspannweite von etwa 1 cm. Sie legen ihre Eier in die Ananasfrucht, wo sie bis zum Schlüpfen etwa 1.2 mm groß werden. Die Larven sind gelblich-weiß, können bis zu 10 mm lang werden und ernähren sich hauptsächlich in der Frucht, können aber auch abgestorbenes Pflanzengewebe fressen. Die Puppen (Kokons) sind braunrot und bis zu 5 mm lang. Der Larvenfraß schädigt die Frucht und zieht Bakterien und Pilze an, die Fäulnis und Verrottung beschleunigen.
Rote Ananas-Spinnmilbe (Dolichotetranychus floridanus)
Diese winzigen Spinnmilben, auch als Ananasmilben bekannt, sind leuchtend rot oder orange und werden bis zu 0.4 mm lang. Ihre Eier sind ebenfalls rot, während die Larven blasser gefärbt sind. Weibliche Milben durchlaufen zwei Nymphenstadien, bevor sie das Erwachsenenalter erreichen, während männliche Milben nur ein Nymphenstadium durchlaufen. Die Nymphen sind ebenfalls rot. Ananasmilben ernähren sich von Blättern und Früchten und verursachen dunkle Läsionen im Pflanzengewebe. Werden Pflanzen früh in der Saison befallen, kann ihr Wachstum beeinträchtigt sein.

Ananasfruchtbohrer (Strymon megarus)
Die Larven dieses Schadorganismus schädigen Ananaspflanzen. Erwachsene Weibchen legen weiße Eier (ca. 0.8 mm Durchmesser) auf den Blüten ab. Nach dem Schlüpfen dringen die roten Larven in das Pflanzengewebe ein und ernähren sich etwa zwei Wochen lang von den sich entwickelnden Früchten. Das Puppenstadium und das darauffolgende adulte Falterstadium dauern jeweils etwa eine Woche. Erwachsene Falter sind grau und haben eine Flügelspannweite von bis zu 35 mm. Der Larvenfraß verursacht Löcher in den Früchten und führt zu ungleichmäßigem Wachstum, da der Befall meistens während der Fruchtbildung erfolgt.

Ananasschildläuse (Diaspis bromeliae)
Diese Schadinsekten variieren in der Größe und werden zwischen 1 und 5 mm lang. Sie bilden eine wachsartige Schicht, und adulte Männchen entwickeln oft Flügel, während adulte Weibchen typischerweise unbeweglich werden (sich nicht bewegen), sobald sie sich an einer Pflanze festsetzen. Die Nymphen, auch Krabbler genannt, bewegen sich nach dem Schlüpfen über die Pflanze, um einen geeigneten Ort zum Fressen zu finden. Sowohl Nymphen als auch adulte Schildläuse ernähren sich direkt von der Pflanze. Adulte Schildläuse können die äußere Schicht des Pflanzengewebes vollständig durchdringen. Fraßschäden zeigen sich oft als kleine, rostfarbene Flecken. Bei starkem Befall können Pflanzen vollständig von Schildläusen bedeckt sein.

Wurzelfäule, Ananas (Phytophthora spp.)
Diese Krankheit wird durch verschiedene Pilzarten verursacht, die im Boden und in abgefallenen Pflanzenresten leben können. Sie verursacht mehrere sichtbare Symptome. Blätter können sich langsam gelb verfärben oder welken und anschließend braun werden. In schwereren Fällen können sich die Blätter rot verfärben und an den Rändern absterben. Infizierte Pflanzen können außerdem einen unangenehmen Geruch verströmen und lassen sich leicht aus dem Boden ziehen. Die Früchte können sich bei dieser Krankheit auch früher als normal verfärben.

Ananasthripse (Holopothrips ananasi)
Ananasthripse sind kleine, schlanke Insekten, die bis zu 1.5 mm lang werden. Erwachsene Tiere sind gelbbraun und legen ihre weißen, 0.2 mm langen Eier in die Blätter und Stängel von Pflanzen. Das Schlüpfen dauert bis zu 10 Tage. Ananasthripse durchlaufen zwei Larvenstadien, bevor sie erwachsen werden. Sowohl Larven als auch erwachsene Tiere ernähren sich von Pflanzensaft. Ihr Fressen verursacht silbrig-weiße Flecken auf den Blättern, die in schweren Fällen braun werden können. Die Blätter können auch kleine schwarze Flecken entwickeln, und Thripskot kann sichtbar sein. Thripse können auch verschiedene Pflanzenkrankheiten übertragen.
Wie bekämpfe ich Ananasschädlinge?
Es gibt verschiedene Methoden zur Bekämpfung von Schädlingen, die Ananaspflanzen schädigen. Eine Kombination aus integrierten Schädlingsbekämpfungsmethoden ist in vielen Fällen erfolgreich.
Monitoring
Achten Sie sorgfältig auf die oben beschriebenen Symptome. Blattverfärbungen sind das häufigste Anzeichen für die besprochenen Schadorganismen. In manchen Fällen sind Schädlinge direkt auf der Frucht sichtbar. Eine hohe Anzahl erwachsener Schadorganismen im Anbaugebiet kann ebenfalls auf einen Befall hinweisen. Auch ein vermehrtes Auftreten von Ameisen kann auf einen Befall mit Ananas-Wollläusen hindeuten.
Kulturelle Kontrolle
Kulturelle Kontrolle umfasst den Einsatz spezifischer landwirtschaftlicher oder gärtnerischer Praktiken, um das Risiko eines Schädlingsbefalls zu senken. Diese Methode des Pflanzenmanagements basiert auf der korrekten Bestimmung des Schadorganismus. Beispielsweise kann Wurzelfäule, eine Krankheit, die unter feuchten Bedingungen gedeiht, durch die Bepflanzung mit Hochbeeten zur Verbesserung der Drainage bekämpft werden. Ebenso kann das Entfernen von Pflanzenresten und die Sauberhaltung des Anbaubereichs dazu beitragen, Schädlinge und Krankheiten zu bekämpfen, da einige Schadorganismen den Winter in den nach der Ernte zurückgebliebenen Resten überleben können.
Im EDIS IFAS UFL Leitfaden (abgerufen 2025) beschreibt bewährte Vorgehensweisen für die Bodenvorbereitung und Bepflanzung sowie die Ernte/Nacherntebehandlung, um eine erfolgreiche Ananasproduktion sicherzustellen und die Auswirkungen von Schadorganismen zu verringern.
Biologischer Pflanzenschutz
- Natürliche Substanzen: Diese werden typischerweise aus Pflanzen gewonnen und können in Sprays verwendet werden, um Schadorganismen abzuwehren oder zu töten. Zum Beispiel: Neemöl und -extrakte kann bei der Bekämpfung des Ananasfruchtbohrers wirksam sein.
- Semiochemikalien: Dies sind Botenstoffe, die verwendet werden können, um das Verhalten von Schadorganismen zu stören.
- Mikroben: Dies sind Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren, die Schadorganismen, aber keine Nutzpflanzen schädigen. Zum Beispiel: Pseudomonas fluorescens ist eine Bakterienart, die bei der Bekämpfung von Pilzen helfen kann, die Wurzelfäule verursachen.
- Nützlinge: Dies sind größere Tiere, wie bestimmte Insekten, die sich von Schadorganismen ernähren oder diese parasitieren. Marienkäfer sind beispielsweise natürliche Feinde der Ananas-Wollläuse und können zur Kontrolle ihrer Population eingesetzt werden.
Chemische Pestizide
Bevor Landwirte den Einsatz chemischer Bekämpfungsmethoden wie Pestiziden in Erwägung ziehen, sollten sie alle verfügbaren nicht-chemischen Bekämpfungsmaßnahmen prüfen. Dazu gehören beispielsweise landwirtschaftliche Praktiken wie das manuelle Aussortieren von Schadorganismen wie Raupen, das Entfernen kranker Pflanzen, der Einsatz resistenter Pflanzensorten, die Anwendung von Fruchtwechsel und die Konsultation des CABI BioProtection Portal zur Identifizierung und Anwendung geeigneter biologischer Pflanzenschutzmittel (wirbellose Nützlinge, natürliche Substanzen und Semiochemikalien).
Zusammenfassung
Ananaskulturen sind großen Bedrohungen durch Schädlinge wie Schmierläuse, Fruchtfliegen, Milben und Schildläuse sowie Krankheiten wie Wurzelfäule ausgesetzt. Diese Schadorganismen mindern die Erträge und verbreiten Viren. Landwirte können Insektenschädlinge durch Überwachung, Anbaumethoden und biologische Bekämpfungsmittel wie Neemöl, nützliche Bakterien und Raubinsekten kontrollieren. Eine Kombination von Ansätzen mit integriertem Pflanzenschutz bietet eine effektive und umweltfreundliche Möglichkeit, viele Schadorganismen gleichzeitig zu bekämpfen.
Im CABI BioProtection Portal finden Sie vielfältige Strategien zur Schädlingsbekämpfung und können gezielt nach bestimmten Nutzpflanzen suchen wie Mangooder nach bestimmten Schadorganismen wie der Fruchtfliege.
Wir haben auch ausführliche Anleitungen zum Umgang mit Schadorganismen bestimmter Kulturpflanzen erstellt, darunter Kaffee.