Übersicht
- Welche Schadorganismen befallen Maispflanzen?
- Maiserdfloh
- Gefleckter Stängelbohrer
- Zweifleckige Spinnmilbe
- Banks Grasmilbe
- Schwarzer Eulenfalter
- Herbst-Heerwurm
- Maiszünsler
- Mais-Zwergmosaikvirus
- Südliche Maisblattfäule
- Wie bekämpfe ich Maisschädlinge?
- Zusammenfassung
Mais ist ein wichtiger Bestandteil des globalen Lebensmittelmarktes. Indien produziert jährlich 38,000 Tonnen Mais. Allein der gefleckte Stängelbohrer (Chilo partellus) hat in verschiedenen Regionen Indiens zu Ernteverlusten von 26 bis 80 % im Mais geführt. Zusammen mit Schäden durch andere Schadorganismen sind die Gesamtauswirkungen auf die Maisernte sogar noch größer. Insekten und Mikroorganismen stellen eine erhebliche Bedrohung für die Maisproduktion in Indien und weltweit dar und haben erhebliche Auswirkungen auf die indische Wirtschaft. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Schadorganismen, die die Maiserträge in Indien und anderswo beeinträchtigen, und erörtert Lösungsansätze, darunter biologische Methoden, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Welche Schadorganismen befallen Maispflanzen?
Mais wird von verschiedenen Schadorganismen befallen, darunter Arthropoden und Mikroorganismen. Zu den spezifischen Schadorganismen zählen Milben und Larven verschiedener Mottenarten. Die Verbreitung von Schädlingen variiert in verschiedenen geografischen Regionen weltweit und auf dem gesamten indischen Subkontinent. Schadorganismen schädigen Mais, indem sie sich von Blättern, Kolben und anderen Pflanzenteilen ernähren. Infektionen durch Mikroorganismen können zum Welken der Blätter führen, was zu Wachstumsstörungen und geringeren Erträgen führt. Ein einzelner Schadorganismus, wie der Herbst-Heerwurm, kann 17-36 % der Maiserntevernichten, während mehrere Schädlinge zusammen sogar noch größere Verluste verursachen und die landwirtschaftliche Produktivität stark beeinträchtigen können.
Maiserdfloh (Chaetocnema pulicaria)
Dieser Schädling ist etwa 1.3–2.5 mm lang und meist schwarz mit bronzenen, grünen oder blauen Schattierungen. Der Erdflöh hat kräftige Hinterbeine, mit denen er bei Störung wie ein Floh springen kann. Er legt lange weiße Eier in den Boden, aus denen nach etwa 10 Tagen Larven schlüpfen, die sich von unterirdischen Pflanzenteilen ernähren. Das Larvenstadium dauert bis zu einem Monat, bevor sich ein Kokon (eine Puppe) bildet, aus dem etwa eine Woche später die erwachsenen Tiere schlüpfen. Erwachsene Erdflöhe ernähren sich von Maisblättern und verursachen in großer Zahl erhebliche Schäden, die zu Blattwelken, verlangsamtem Wachstum und der Verbreitung schädlicher Bakterien führen, wie z.B. die Erreger der Stewart-Krankheit.

Gefleckter Stängelbohrer (Chilo partellus)
Erwachsene Stängelbohrermotten (auch Stängelbohrer genannt) sind braun und strohfarben und haben eine Flügelspannweite von bis zu 25 mm. Ihre Larven sind cremefarben, haben einen roten Kopf und vier Reihen gepunkteter Streifen entlang ihres Körpers. Das Larvenstadium dauert je nach Klima bis zu einem Monat. Erwachsene Motten legen ihre Eier direkt auf Maisblättern ab. Nach dem Schlüpfen bohren sich die Larven in den Blattquirl, um sich zu ernähren. Schäden werden sichtbar, wenn sich die Blätter entfalten und Nadellöcher in einem deutlich erkennbaren Muster sowie „papierartige Fenster“ aufweisen. Starker Befall kann zum Absterben ganzer Maispflanzen führen.


Zweifleckige Spinnmilbe (Tetranychus urticae)
Dieser Arthropode ist etwa 0.4 mm lang und an den großen dunklen Flecken auf beiden Seiten seines normalerweise gelblich-grünen, durchscheinenden Körpers zu erkennen. Weibchen können innerhalb weniger Tage rund 100 Eier legen, und die Larven sind nach 1–4 Wochen geschlechtsreif, wobei die Dauer des Lebenszyklus vom Klima abhängt. Ihre Populationen wachsen schnell unter warmen, trockenen Bedingungen oder wenn bestimmte Pestizide auf Blättern verwendet wurden. Einige Pestizide töten die natürlichen Feinde der Spinnmilbe, was bedeutet, dass sie langfristig einen Befall fördern können. Dieser Schadorganismus schädigt Pflanzen, indem er Flüssigkeiten aus den Blättern saugt und so eine Gelbfärbung oder „punktierte“ Muster verursacht. Bei starkem Befall können die Blätter sich vollständig verfärben, schrumpeln und auf der Unterseite mit Gespinsten bedeckt sein.

Banks Grasmilbe (Oligonychus pratensis)
Dieser Maisschädling ähnelt der zweifleckigen Spinnmilbe . Die Blattmilbe ist schwarz oder grün statt gelblich und weist deutliche Flecken auf. Erwachsene Tiere können den Winter in Pflanzenresten oder Erde überstehen und legen ihre Eier an Maisstängeln und Blättern von Wirtspflanzen ab. Die von ihnen verursachten Schäden ähneln denen der Gemeine Spinnmilbe und umfassen Gelbfärbung, Punktierung und Blattschrumpfung bei starkem Befall. Wie die Gemeine Spinnmilbe kann auch die Banks-Grasmilbe Gespinste auf der Blattunterseite bilden. Sie tritt jedoch tendenziell früher in der Wachstumsperiode auf und gilt allgemein als weniger schädlich.

Schwarzer Eulenfalter (Agrotis ipsilon)
Erwachsene Schwarze Eulenfalter haben dunkle Vorderflügel mit helleren Spitzen und drei deutlich erkennbaren schwarzen Strichen. Ihre Flügelspannweite kann bis zu 50 mm erreichen. Die Weibchen legen runde, weiße Eier mit einem Durchmesser von etwa 0.5 mm. Die Larven durchlaufen sechs Wachstumsstadien (Larvenstadien). Ausgewachsene Larven werden bis zu 46 mm lang und erscheinen typischerweise grau oder schwarz. Die Larven schädigen Maisblätter und -stängel und stellen eine größere Gefahr für junge Pflanzen dar. Schäden zeigen sich in Form fehlender Blatt- und Stängelabschnitte. Obwohl die Weibchen ihre Eier bevorzugt auf anderen Pflanzen als Mais ablegen, kann ein etablierter Befall schwere Schäden verursachen.


Herbst-Heerwurm (Spodoptera frugiperda)
Der Herbst-Heerwurm ist eine Mottenart, die Maispflanzen schädigt und in Indien als invasiver Maisschädling gilt. Ausgewachsene Motten sind meist graubraun und haben eine Flügelspannweite von bis zu 4 cm. Ihre Larven sind typischerweise hellbraun, grün oder schwarz und können bis zu 4 cm lang werden. Schäden entstehen im Larvenstadium, und die Larven ernähren sich von Maispflanzen in allen Wachstumsstadien. Junge Larven fressen an den Blättern rund um den Wirtel und verursachen so einen charakteristischen Fenstereffekt und kleine Löcher in den Blättern. Ältere Larven können sich im Wirtel und direkt am Maiskolben ernähren. Dieser Fressvorgang führt zu Entlaubung, Ertragsverlust und verminderter Maisqualität.

Maiszünsler (Helicoverpa zea)
Erwachsene Maiszünslermotten sind meist bräunlich-gelb und haben eine Flügelspannweite von bis zu 45 mm. Weibchen können während ihrer ein- bis zweiwöchigen Lebensdauer bis zu 25,000 Eier legen. Die Larven haben meist einen schwarzen Körper, können aber auch braun, rosa oder gelb mit kleinen Stacheln erscheinen und bis zu 1 cm lang werden. Dieser Schadorganismus schädigt Mais und andere Pflanzen, indem er sich direkt von Pflanzengewebe ernährt. Er ernährt sich von verschiedenen Pflanzenteilen, darunter Blättern, Quasten, Wirteln und Kolben. Wenn die Larven herangewachsen sind, wandern sie in den Wirtel und ernähren sich vom Maiskolben. Das Vorhandensein von Maiszünslerkot um den Kolben herum weist eindeutig auf einen Befall hin.

Mais-Zwergmosaikvirus
Dieses Virus verbreitet sich je nach befallener Pflanze auf unterschiedliche Weise. Bei Mais erfolgt die Infektion häufig durch den Fraß der Maisblattlaus. Die Auswirkungen der Krankheit auf die Pflanzengesundheit und den Ernteertrag variieren je nach Pflanzenart und Wachstumsstadium. Im Allgemeinen haben frühere Infektionen schwerwiegendere Auswirkungen auf die Pflanzenentwicklung. Infizierte Blätter können zunächst verfärbte Flecken aufweisen, die sich zu einem charakteristischen gesprenkelten Muster entwickeln. Wenn die Pflanze reift, können die Blätter gleichmäßiger gelb werden, manchmal mit roten Streifen entlang der Blätter. Bei älteren Maispflanzen kann die Infektion zu einem verringerten Kolbenwachstum führen. Bei einer Infektion mit einer Kombination von Viren können manche Pflanzen eine Letale Nekrose (Maiskrankheit) entwickeln. Ein anderes Virus namens Maisstreifenvirus verursacht die Maisstreifenkrankheit.

Südliche Maisblattfäule
Diese Krankheit wird durch eine Pilzart namens Bipolaris maydishervorgerufen. Die Krankheit befällt hauptsächlich Mais, kann aber auch andere Nutzpflanzen befallen. Verschiedene Formen der Krankheit verursachen unterschiedliche Symptome, typischerweise manifestiert sie sich jedoch als gelbgrüne, gelbe, hellbraune oder braune Flecken, die sich langsam ausbreiten und das gesamte Blatt bedecken können. Schwere Infektionen können zum Absterben der Blätter führen. Der Pilz kann den Winter in Pflanzenresten überstehen und wird unter günstigen Bedingungen wieder aktiv. Wärme und Feuchtigkeit sind Schlüsselfaktoren, die die Ausbreitung und Schwere der Infektion fördern, die auch zu Kolbenfäule führen kann.

Wie bekämpfe ich Maisschädlinge?
Mais wird von einer Vielzahl von Schadorganismen befallen, darunter Larven verschiedener Mottenarten sowie Mikroorganismen wie Viren und Pilze. Die Bekämpfung dieser Schädlinge erfordert spezifische Kontrollmethoden, um einen Befall wirksam zu verhindern und zu bekämpfen.
Der erste Schritt im Schädlingsmanagement ist die korrekte Bestimmung des Schädlings. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Beschreibungen sollten Landwirte vor der Erstellung eines Managementplans die Hilfe landwirtschaftlicher Berater in Anspruch nehmen, um eine genaue Identifizierung sicherzustellen.
Monitoring
Verschiedene Schadorganismen verursachen unterschiedliche Symptome, einige treten jedoch bei allen Befällen häufig auf. Sichtbare Fraßschäden an Maisblättern und Wirtel sind ein häufiges Anzeichen für einen Befall auf einem Feld. Auch gelbe Flecken können auf Blättern auftreten, die sich mit der Zeit verschlimmern und auf mikrobielle und insektenartige Schädlinge hinweisen. In manchen Fällen sind Insekten zu sehen, die aktiv am Mais fressen, was die Erkennung erleichtert. Auch Engerlinge im Boden können auf einen Befall hinweisen. Manche Schadorganismen sind jedoch schwerer zu erkennen. Beispielsweise verursacht die Maisblattfäule eine Gelbfärbung der Blätter, erfordert aber zur sicheren Identifizierung eine mikroskopische Untersuchung.
Kulturelle Kontrolle
Zu den allgemeinen Bekämpfungsmethoden im Maisanbau gehört das Entfernen von Pflanzenresten aus dem Anbaugebiet, um Schadorganismen zu reduzieren, die in der Nähe der Pflanzen überwintern. Der Anbau von Fallenpflanzen kann auch dazu beitragen, Schadorganismen zu bekämpfen, die andere Pflanzen gegenüber Mais bevorzugen, wie beispielsweise die Schwarze Eulenraupe. Verschiedene Schädlinge erfordern jedoch je nach Pflanzen- und Umweltfaktoren spezifische Ansätze. Beispielsweise gedeihen Gemeine Spinnmilben in trockenen Bedingungen, während der Pilz, der die Maisblattfäule verursacht, feuchte Umgebungen bevorzugt. Die Anpassung der Bekämpfungsmethoden an spezifische Probleme kann die Wirksamkeit des Pflanzenschutzes verbessern.
Biologischer Pflanzenschutz
Diese Kontrolltechniken beinhalten den Einsatz von Produkten aus der Natur zur Bekämpfung bestimmter Schadorganismen. Sie werden in vier Hauptkategorien unterteilt.
- Natürliche Substanzen: Diese werden typischerweise aus Pflanzen gewonnen und können in Sprays zur Abwehr oder Abtötung von Schadorganismen eingesetzt werden. Beispielsweise können Extrakte wie Neemöl Nutzpflanzen schützen, indem sie die Nahrungsaufnahme und Vermehrung von Schädlingen behindern.
- Semiochemikalien: Dies sind Botenstoffe, die das Verhalten von Schadorganismen stören können. Zum Beispiel: Pheromone verschiedener Schädlingsarten kann verwendet werden, um Schadorganismen in Fallen zu locken und auf Pflanzen aufzutragen, um deren Fressen und Fortpflanzung zu verhindern.
- Mikroben: Dies sind Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren, die Schadorganismen, aber keine Nutzpflanzen schädigen. Pilzarten wie Beauveria bassiana und Trichoderma viride können zur Bekämpfung von Larvenschädlingen bzw. Pilzkrankheiten von Pflanzen eingesetzt werden.
- Nützlinge: Dies sind größere Tiere, wie bestimmte Insekten, die sich von Schadorganismen ernähren oder diese parasitieren.
Chemische Pestizide
Als weltweit führende Organisation in der Umsetzung naturbasierter Kenntnisse im Schädlingsmanagement fördert CABI integrierten Pflanzenschutz (integrated pest management) , IPM, als bevorzugte, ökologisch orientierte Methode zur Erzeugung gesunder Nutzpflanzen, die den Einsatz chemischer Pestizide nur bei Bedarf zulässt und unter Einhaltung von Maßnahmen, die die Belastung von Mensch und Umwelt durch diese Mittel begrenzen (siehe FAO, Internationaler Verhaltenskodex zum Umgang mit Pestiziden).
Bevor Landwirte den Einsatz chemischer Pestizide in Erwägung ziehen, sollten sie alle oben hervorgehobenen verfügbaren nicht-chemischen Bekämpfungslösungen prüfen und das CABI BioProtection-Portal zur Identifizierung und Anwendung geeigneter biologischer Pflanzenschutzprodukte konsultieren.
Wenn der Einsatz chemischer Pestizide in Erwägung gezogen wird, sollten Landwirte versuchen, weniger riskante chemische Pestizide auszuwählen, die im Rahmen einer IPM-Strategie dabei helfen, Schädlingsprobleme in den Griff zu bekommen und gleichzeitig die schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu minimieren. Anbieter landwirtschaftlicher Beratungsdienste können Informationen zu weniger riskanten chemischen Pestiziden bereitstellen, die vor Ort erhältlich und mit einer IPM-Strategie kompatibel sind. Diese Experten können auch über die erforderliche persönliche Schutzausrüstung beraten.
Zusammenfassung
Mais ist in Indien eine wichtige Nutzpflanze und macht etwa 2 % der weltweiten Produktion aus. Schadorganismen wie der Gefleckte Stängelbohrer, der Herbst-Heerwurm und der Maiserdfloh stellen jedoch eine ernsthafte Bedrohung für die Erträge dar. Effektive Schädlingsbekämpfung umfasst die Überwachung von Mais auf Schädlinge, Kulturmethoden, biologische Lösungen und chemische Pestizide. Neue Ansätze setzen auf umweltfreundliche Optionen wie den biologischen Pflanzenschutz, um einen nachhaltigen Maisanbau zu fördern. Kontinuierliche Forschung und Schulung der Landwirte sind entscheidend, um diese Lösungen effektiv anzuwenden und Ernteverluste zu reduzieren.
Für maßgeschneiderte Lösungen zum Schutz Ihrer Maiskulturen besuchen Sie das CABI BioProtection Portal. Hier finden Sie auch unseren Leitfaden zu Schadorganismen bei Kaffeepflanzen , der für umfassendere Schädlingsbekämpfungsstrategien nützlich sein könnte.