Auf einen Blick: Weizen ist weltweit eine wichtige Getreidepflanze, aber anfällig für Schäden durch verschiedene Schädlinge und Krankheiten wie Blattläuse und das Weizenstreifenmosaikvirus. Biologische Bekämpfungsmethoden wie mikrobielle Arten und Pflanzenextrakte können helfen, Schädlingspopulationen einzudämmen und Nutzpflanzen zu schützen.
Übersicht
- Welche Schädlinge befallen Weizen?
- Russische Weizenblattlaus
- Traubenkirsch-Haferblattlaus
- Englische Getreideblattlaus
- Maisblattlaus
- Weizenhalmblattwespe
- Getreideblattkäfer
- Weizenrollmilbe
- Hessische Fliege
- Braune Weizenmilbe
- Blaue Hafermilbe
- Blasser westlicher Eulenfalter
- Weizenkopf-Heerwurm
- Wie bekämpfe ich Weizenschädlinge?
- Zusammenfassung
- FAQ
Weizen ist eine wichtige Nutzpflanze und nach Mais das am zweithäufigsten produzierte Getreide der Welt. Die USA und Indien produzieren jährlich 50 bzw. 110 Millionen Tonnen Weizen. Weizenkulturen sind jedoch durch verschiedene Krankheiten, Insekten und andere kleine Schädlinge bedroht, die die Ernte beeinträchtigen und die Qualität mindern. Dieser Artikel befasst sich mit den verschiedenen Schädlingen, die Weizenkulturen befallen, und beschreibt Methoden zur Reduzierung ihrer Auswirkungen, einschließlich des Einsatzes von biologischen Kontrollmethoden.
Welche Schädlinge befallen Weizen?
Weizen ist anfällig für eine Reihe von Schädlingen, darunter Blattläuse, Milben, Motten und Fliegenarten. Viele dieser Schädlinge schädigen den Weizen, indem sie sich direkt von Blättern und Körnern ernähren. In einigen Fällen fungieren Schädlinge als Überträger von Viren, die Blattverfärbungen und vermindertes Wachstum verursachen. Etwa 8 % der weltweiten Weizenernte gehen jährlich durch Schädlinge und Krankheiten verloren.
Russische Weizenblattlaus (Diuraphis noxia)
Dieser Schädling verursacht erhebliche Schäden an verschiedenen Getreidearten, darunter auch Weizen, indem er sich von Pflanzenflüssigkeiten ernährt. Erwachsene Weizenblattläuse sind hellgrün, haben einen ovalen Körper und werden etwa 2 mm lang. Ihr Speichel ist giftig, und wenn sie sich von Blattflüssigkeiten ernähren, bilden sich auf den Blättern weiße Streifen und die Blattspitzen rollen sich ein.

Vogelkirsch-Haferblattlaus (Rhopalosiphum padi)
Dieser Schädling ernährt sich von Pflanzengewebe, indem er die äußere Schicht der Blätter durchbohrt. Ausgewachsene Tiere sind oval, bis zu 2 mm lang und haben weißgrüne bis dunkelgrüne Farbtöne. Neben der Nahrungsaufnahme verursacht er erhebliche Schäden an Getreidepflanzen, da er verschiedene Pflanzenviren überträgt, darunter das Gelbverzwergungsvirus der Gerste, das zu einer Gelbfärbung der Blätter führt.

Englische Getreideblattlaus (Sitobion avenae)
Dieser Schädling schädigt Weizenpflanzen, indem er Blätter durchbohrt und sich von Pflanzengewebe ernährt. Er kommt in verschiedenen Farben vor, darunter Gelb, Grün, Orange, Braun und Rot. Erwachsene Tiere sind etwa 3 mm lang und können mit und ohne Flügel vorkommen. Die geflügelte Form hat typischerweise einen etwas längeren Körper. Diese Blattlausart überträgt auch das Gelbverzwergungsvirus der Gerste.

Maisblattlaus (Rhopalosiphum maidis)
Dieses Insekt ernährt sich von vielen Nutzpflanzen, darunter auch Weizen, indem es Blätter durchbohrt und Pflanzenflüssigkeiten aussaugt. Erwachsene Tiere sind etwa 2 mm lang, haben einen bläulich-grünen Körper und zwei dunkle Streifen auf dem Kopf. Schäden zeigen sich in Form von Blattverfärbungen. Dieser Schädling kann auch das Gelbverzwergungsvirus der Gerste übertragen.

Weizenhalmblattwespe (Cephus cinctus)
Dieser Schädling schädigt Weizenpflanzen, indem er sich während seiner Larvenphase in die Stängel bohrt und von dort ernährt. Erwachsene Weizenhalmblattwespen sind schwarz mit drei weißen Streifen auf ihrem Körper und werden bis zu 13 mm groß. Weibchen legen im Laufe ihres Lebens etwa 50 Eier. Die Eier sind etwa 1 mm lang und weiß. Die Larven sind weiß, S-förmig, haben einen dunkelbraunen Kopf und werden bis zu 13 mm groß. Schäden durch diesen Schädling äußern sich in abgefallenen Stängeln und reduzierter Samenzahl.

Getreidehähnchen (Oulema melanopus)
Dieser Käfer schädigt Weizenpflanzen im späten Larvenstadium. Erwachsene Tiere werden bis zu 5 mm groß, haben schwarze Flügeldecken und rot-orangefarbene Körper und Beine. Die Eier sind etwa 1 mm lang und weiß, werden aber kurz vor dem Schlüpfen dunkler. Die Larven sind gelb-orange und ernähren sich direkt von den Blättern, wodurch ein skelettartiges Muster entsteht und die Blattspitzen weiß werden.


Weizenrollmilbe (Aceria tosichella)
Die Weizenrollmilbe ist ein winziger, röhrenförmiger Schädling, der Weizenpflanzen durch die Übertragung verschiedener Pflanzenviren schädigt. Dieser Schädling hat zwei Beinpaare und ist ohne eine 10-fach-Linse kaum zu erkennen. Starker Befall kann zu vollständigen Ernteverlusten führen. Die Weizenrollmilbe überträgt Weizenstreifenmosaik, Hochebenenweizenmosaik und Triticummosaikviren. Zu den Symptomen zählen Blattverfärbungen und -kräuselungen.

Hessische Fliege (Mayetiola destructor)
Dieser Schädling ist eine Fliegenart, die sich während ihrer Larvenphase von Weizenpflanzengewebe ernährt. Erwachsene Tiere sind braun oder schwarz und etwa 3 mm lang. Die Weibchen legen orangefarbene, ovale Eier auf Wirtspflanzen ab. Die Larven sind weiß mit einem grünen Streifen auf dem Rücken. Die Larven durchbohren Pflanzen mit speziellen Mundwerkzeugen und ernähren sich von Pflanzengewebe. Schäden können in Form von abgefallenen Stängeln und verkümmertem Pflanzenwachstum auftreten.

Braune Weizenmilbe (Petrobia latens)
Diese Milbenart schädigt Pflanzen, indem sie sich direkt vom Pflanzengewebe, insbesondere den Blattspitzen, ernährt. Erwachsene Milben sind braunschwarz und etwa 0.5 mm lang. Schäden zeigen sich als verfärbtes Punktmuster auf den Blättern.

Blaue Hafermilbe (Penthaleus major)
Dieser Milbenschädling schädigt auch Weizenpflanzen, indem er sich direkt vom Blattgewebe ernährt. Ausgewachsene Milben sind schwarz mit rot-orangen Beinen und werden etwa 1 mm groß. Schäden führen zu einer silbrigen Verfärbung der Blätter, die sich bei starkem Befall über ganze Anbaugebiete ausbreiten kann.

Blasser westlicher Eulenfalter (Agrotis orthogonia)
Dieser Schädling ist eine Mottenart, die während ihrer Larvenphase Weizenpflanzen schädigt. Erwachsene Tiere sind hellgrau und haben eine Flügelspannweite von etwa 3.8 cm. Weibchen legen etwa 40 Eier in den Boden. Jüngere Larven sind grau und werden mit zunehmendem Wachstum grüner, bis sie eine Länge von etwa 3.8 cm erreichen. Sie ernähren sich von unterirdischen Stängeln, können aber auch Blätter fressen. Schäden zeigen sich in Form von abgefallenen Stängeln und welken Blättern, und ganze Anbauflächen können innerhalb weniger Tage zerstört werden.


Weizenkopf-Heerwurm (Dargida diffusa)
Bei diesem Schädling handelt es sich um eine Mottenart, die während ihrer Larvenphase Weizenernten schädigt. Erwachsene Tiere sind braungelb mit einem braunen Streifen an jedem Vorderflügel und einer Flügelspannweite von bis zu 36 mm. Die Larven kommen in Grün- und Weißtönen vor und ernähren sich von Weizenähren. Die Schäden erscheinen als ausgehöhlte Körner.


Wie bekämpfe ich Weizenschädlinge?
Zur Bekämpfung von Schädlingen im Weizenanbau stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Eine Kombination von Ansätzen mit integrierten Pflanzenschutz (integrated pest management) (IPM)-Praktiken und biologischen Kontrollmethoden hat sich in vielen Fällen als wirksam erwiesen.
Monitoring
Achten Sie auf die oben beschriebenen Symptome. Typische Symptome von Schädlingsbefall an Weizenpflanzen sind verfärbte Blätter, darunter blasse Blattspitzen und gelb gepunktete Muster, abgefallene Stängel und verkümmertes Pflanzenwachstum. Eine hohe Anzahl erwachsener Motten oder Fliegen in der Umgebung kann auf einen Befall hinweisen. Das Auftreten von Rußtau oder erhöhte Ameisenaktivität in der Umgebung kann auf ein Blattlausproblem hinweisen.
Kulturelle Kontrolle
Kulturelle Kontrolle umfasst den Einsatz spezifischer landwirtschaftlicher oder gärtnerischer Praktiken, um das Risiko eines Schädlingsbefalls zu senken. Sie können die Ausbreitung von Viren eindämmen, indem Sie Ausfallweizen und grasartige Unkräuter aus dem Anbaugebiet entfernen, da diese als Reservoir für das Weizenstreifenmosaikvirus dienen können. Weidende Tiere auf Ausfallweizenfeldern können hierfür hilfreich sein. Die Aussaat im Spätherbst kann dazu beitragen, die Pflanzen vor Blattläusen zu schützen, die zu Beginn der Saison zwischen den Anbaugebieten hin- und herfliegen. Auch Fruchtwechsel kann ein hilfreicher Ansatz zur Schädlingsreduzierung sein.
Biologischer Pflanzenschutz
Es gibt zahlreiche biologische Produkte, die zur Bekämpfung von Weizenschädlingen eingesetzt werden können. Naturprodukte werden typischerweise aus Pflanzen gewonnen und können in Sprays verwendet werden, um Schädlinge abzuwehren oder zu töten. Azadirachtin ist ein Extrakt aus den Samen der Neempflanze und kann zur Kontrolle der Hessischen Fliege eingesetzt werden. Mikroben, wie der Pilz Beauveria bassiana, kann eine große Vielfalt an Schädlingen im Larvenstadium bekämpfen, darunter die Westliche Eulenfalter-Eulenraupe und Blattläuse. Makrobiale sind größere Tiere, darunter Insekten, die sich von Schädlingen ernähren und diese parasitieren. Aphidius colemani ist eine parasitäre Wespe, die zur Kontrolle der Blattlauspopulation beiträgt. Zusammen ermöglichen diese Ansätze eine nachhaltigere Schädlingsbekämpfung und begrenzen gleichzeitig die Auswirkungen auf Nichtzielarten.
Chemische Pestizide
Als weltweit führende Organisation in der Umsetzung naturbasierter Kenntnisse im Schädlingsmanagement fördert CABI den IPM als bevorzugten, ökologischen Ansatz zur Erzeugung gesunder Nutzpflanzen, der den Einsatz chemischer Pestizide nur bei Bedarf zulässt und unter Einhaltung von Maßnahmen, die die Belastung von Mensch und Umwelt durch diese Mittel begrenzen (siehe FAO, Internationaler Verhaltenskodex zum Umgang mit Pestiziden).
Bevor Landwirte den Einsatz chemischer Pestizide in Erwägung ziehen, sollten sie alle verfügbaren nicht-chemischen Bekämpfungslösungen, wie die oben aufgeführten, prüfen. Für maßgeschneiderte Beratung zur Schädlingsbekämpfung besuchen Sie das CABI BioProtection Portal, wo Sie Ihren Standort und Ihr Schädlingsproblem eingeben können, um maßgeschneiderte Lösungen zu finden.
Falls der Einsatz chemischer Pestizide in Erwägung gezogen wird, sollten Landwirte bevorzugt risikoärmere chemische Pestizide auswählen, die im Rahmen einer IPM-Strategie zur Schädlingsbekämpfung beitragen und gleichzeitig die schädlichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt minimieren. Landwirtschaftliche Beratungsdienste können Informationen über lokal verfügbare, risikoarme Pflanzenschutzmittel bereitstellen, die mit einer IPM-Strategie kompatibel sind. Diese Fachleute können auch Empfehlungen zur erforderlichen persönlichen Schutzausrüstung geben.
Zusammenfassung
Weizen ist eine der wichtigsten Getreidearten in der globalen Landwirtschaft. Die USA und Indien gehören zu den führenden Weizenproduzenten. Schädlinge und Krankheiten verursachen erhebliche Schäden an Weizenpflanzen, was zu kleinen Körnern und erheblichen Ertragsverlusten führt. Sorgfältige Überwachung, kombiniert mit kulturellen und biologischen Methoden, kann helfen, Weizenschädlinge und -krankheiten zu kontrollieren und so die Weizenerträge zu sichern. Der Anbau resistenter Weizensorten kann auch eine wirksame Strategie sein, um Ernteschäden zu reduzieren und eine nachhaltige Produktion zu unterstützen. Wir haben außerdem ausführliche Leitfäden zum Umgang mit Schädlingen wie Blattläusen und Bohnenfliegenund zum Schutz bestimmter Nutzpflanzen, einschließlich Mais und Reis.
FAQ
Welcher Schädling kommt bei Weizen am häufigsten vor?
Die häufigsten Schädlinge, die Weizenpflanzen befallen, variieren je nach Region. Die Hessische Fliege und verschiedene Blattläuse sind in Nordamerika weit verbreitet. Heerwürmer und Blattläuse sind in Indien häufige Schädlinge.
Welche Arten von Insekten dringen in Weizen ein?
Weizen wird von einer Vielzahl kleiner tierischer Schädlinge befallen, darunter Blattläuse, Mottenarten, Käfer und Milben.
Wie wird man Schädlinge im Weizen los?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Weizenschädlinge zu bekämpfen. Der erste Schritt besteht jedoch darin, den Schädling, der das Problem verursacht, korrekt zu identifizieren. So können Sie eine gezielte biologische Lösung mit geringerer Umweltbelastung wählen.
Sind Kornkäfer schädlich?
Kornkäfer können sich von gelagerten Weizenkörnern ernähren, was zu Ertragseinbußen führt. Der Verzehr ist für Mensch und Haustier unschädlich.