Nematoden, oder genauer Insekten-tötende (entomopathogene) Nematoden (EPNs), können in natürlichen Habitaten gefunden werden. Nematoden zweier Genera, Steinernema und Heterorhabditis, werden global eingesetzt um wichtige Schädlinge in verschiedenen Kulturen zu schützen. Mit dem Verbot vieler Insektizide in der Landwirtschaft aufgrund ihrer Nebenwirkungen auf Nutzer und Umwelt, können Nematoden eine effektive Alternative in der Schädlingsbekämpfung darstellen. Sie sind speziell nützlich bei der Bekämpfung von Schädlingen die schwierig zu erreichen sind so wie Engerlinge, die sich im Boden aufhalten.
Nematoden sind ein nützliches Werkzeug zur Schädlingsbekämpfung da sie;
Es gibt eine Reihe von kommerziellen Beispielen für den Einsatz von Nematoden: im Feldbau um die Larven der Erdeule (Agrotis spp.) zu kontrollieren, in Gewächshäusern um Larven der Trauermücken (Bradysia spp.) zu bekämpfen, im Obstbau für die Kontrolle des Apfelwicklers (Cydia pomonella) und von Engerlingen (einschliesslich derer des Japankäfers, Popillia japonica) auf Rasenflächen.
Nematoden der Art Steinernema carpocapsae nutzen zum Beispiel eine “Überfall” Strategie, das heisst sie warten im Boden auf ihre Beute, während Heterorhabditis bacteriophora sich aktiver bewegt um die Beute zu finden.
Die entomopathogenen Nematoden sind dabei unterschiedlich und S. feltiae attackiert beispielsweise Coleopteren, Dipteren, Lepidopteren und Hymenopteren, während H. bacteriophthora dagegen nur Coleopteren attackiert, im Wesentlichen Scarabaeidae. Um zu sehen wie Nematoden in einem lebenden System interagieren, siehe https://www.youtube.com/watch?v=jM4kZsQntxU
Die EPNs selbst töten das Insekt nicht; hierfür braucht es die symbiotischen Bakterien der EPNs. Wenn ein EPN die Larve eines Wirtsinsektes attackiert, entlässt er die symbiotischen Bakterien. welche dann die Larve töten. Die Enzyme der Bakterien verdauen die Larve und die EPNs ernähren sich von den Verdauungsprodukten. Um eine Animation des Wirkmechanismus zu sehen, gehen Sie auf https://www.youtube.com/watch?v=kohR7sdCbAE&feature=emb_rel_end
Für die EPNs und die mit ihnen assoziierten symbiotischen Bakterien konnte gezeigt werden, dass diese keine negativen Effekte auf den Menschen und Säugetiere allgemein haben. Jegliche Effekte auf Populationen von Wirbellosen können als schnell vorübergehend betrachtet werden.
Die EPNs sind nicht mit den pflanzenparasitischen Nematoden verwandt und ernähren sich nicht von Pflanzenmaterial.
Wenn Sie konventionelles Spritzgerät oder Bewässerung einsetzen, stellen Sie sicher, dass Filter und Siebe entfernt werden, die Düsenöffnungen einen minimalen Durchmesser von 0.5mm haben und dass mit geringem Druck gearbeitet wird, um Schaden an den EPNs zu vermeiden.
EPNs können mit anderen biologischen Mitteln wie zum Beispiel Bacillus thuringiensis (Bt) angewendet werden oder auch zusammen mit konventionellen Insektiziden wie Imidacloprid, oft mit synergistischen Effekten oder der Möglichkeit die Aufwandmenge der Insektizide zu reduzieren.
Ein erfolgreiches Beispiel des Einsatzes von nützlichen Nematoden in Grossbritannien ist die Bekämpfung des Dickmaulrüsslers (Otiorynchus sulcatus) in Erdbeeren https://www.ibmabiocontrolsuccess.org/case/beneficial-nematodes-epn-control-vine-weevil-in-strawberry-in-uk/
Für eine Trickfilm Animation von entomopathogenen Nematoden, siehe
https://www.youtube.com/watch?v=wZ1LDXkyp6Y
Produkte zur Bekämpfung von Insekten, die auf den Nematoden Steinernema spp. and Heterorhabditis spp. basieren, finden Sie auf www.bioprotectionportal.com.